Rasen im Sommer: Unsere Pflegetipps bei hohen Temperaturen

Den Rasen im Sommer trotz Hitze gesund halten. Tipps zu Bewässerung, Mähen und Düngen für ein sattes Grün auch bei hohen Temperaturen.

Der Sommer kann eine harte Zeit für Deinen Rasen sein. Starke Hitze und mangelnder Regen können dem Grün zusetzen und zu einer unansehnlichen, braunen Fläche führen. Doch das muss nicht sein! Mit den richtigen Pflegemaßnahmen bleibt Dein Rasen auch bei hohen Temperaturen gesund und grün. In diesem Artikel zeigen wir Dir, was Du tun musst, um Deinen Rasen optimal auf die Sommerhitze vorzubereiten.

Du wirst überrascht sein, wie ein wenig zusätzliche Pflege Deinen Rasen durch die heißesten Monate des Jahres bringen kann.

Warum ist die Rasenpflege im Sommer wichtig?

Der Sommer bringt oftmals starke Hitze und Trockenheit mit sich, die Deinem Rasen zusetzen können. Diese extremen Bedingungen können den Rasen schwächen oder ihn sogar vertrocknen lassen. Aus diesem Grund ist die Rasenpflege im Sommer besonders wichtig.

Gleichzeitig können Fehler, die bereits im Frühjahr gemacht wurden, den Rasen im Sommer zusätzlich belasten. Vielleicht wurde der Rasen im Frühling nicht ausreichend gepflegt und ist dadurch bereits geschwächt und ausgedünnt in den Sommer gestartet. Ein schlecht verwurzelter Rasen kann besonders anfällig für Hitzeschäden sein.

Darüber hinaus können auch bestimmte Praktiken während der heißen Sommermonate dem Rasen Schaden zufügen. Ein zu tief eingestellter Rasenmäher mit schlecht geschärften Messern kann die Gräser stark beschädigen. Eine unzureichende Rasenernährung kann dazu führen, dass der Rasen nicht genügend Energie hat, um der intensiven Sonneneinstrahlung standzuhalten. Und eine unangemessene Vertikutierung kann dem Rasen die benötigte Kraft rauben, sich gegen Hitze und Trockenheit zu wehren. All diese Faktoren können dazu führen, dass der Rasen in den Sommermonaten noch stärker leidet.

Die intensive Sonneneinstrahlung kann die Feuchtigkeit im Boden stark reduzieren, besonders wenn offene Soden brachliegen. Ohne ausreichende Wasserzufuhr beginnen die Rasengräser auszutrocknen und zu sterben. Wenn Du also den Rasen im Sommer richtig pflegst, sorgst Du dafür, dass er gesund bleibt und sein leuchtend grünes Aussehen beibehält.

Pflegetipps für den Sommer

Bewässerung im Sommer

Wenn die Temperaturen steigen und die Sonne vom Himmel brennt, verlangt Dein Rasen nach ausreichend Flüssigkeitszufuhr. Wie wir bereits in unserem Beitrag über den Rasen im Sommer gießen beschrieben haben, ist es ratsam, Deinen Rasen im Sommer mindestens einmal pro Woche zu gießen. Die ideale Wassermenge liegt bei etwa 15 bis 20 Litern pro Quadratmeter. Damit erreichst Du eine Bodendurchfeuchtung von etwa 15 bis 20 Zentimetern. Dies entspricht in etwa der Regenmenge eines kräftigen Gewitterschauers und sollte Deinem Rasen ausreichend Flüssigkeit für eine Woche liefern.

Die Bewässerungsintervalle sollten eher gering sein, dafür viel Wasser. Dadurch wird der Boden tiefgründig befeuchtet, und die Gräser werden zur Tiefwurzlung angeregt. Das bringt langfristig auch einen geringeren Wasserbedarf, was für den Klimawandel ein Vorteil ist. Zusätzlich kann die Rasenfläche abtrocknen und wirkt dabei der Ausbreitung von Pilzkrankheiten und dem Wachstum von Hutpilzen im Rasen entgegen.

Sollte es besonders heiß werden, zögere nicht, Deinen Rasen ein zweites Mal zu gießen. Hierbei gilt allerdings: Besser ein bis zweimal kräftig gießen, als mehrere Male nur kleine Mengen! Bei geringer Wassermenge wird nämlich nur die oberste Bodenschicht befeuchtet, was Deinem Rasen nicht ausreichend hilft, die heißen Sommermonate zu überstehen.

Letztlich solltest Du Deinen Rasen gießen, wenn er Wasser benötigt, und nicht nur nach einem festgelegten Zeitplan. Vielleicht hast Du ja schon gehört, dass eine Bewässerung zur Mittagszeit den Rasen im Sommer schädigen könnte, weil das Wasser die Sonnenstrahlen bricht und so zu Verbrennungen auf den Gräsern führt – der sogenannte Brennglas-Effekt. Aber lass Dir gesagt sein: Das ist nur ein Mythos! Es ist absolut in Ordnung, deinen Rasen zu gießen, wenn er Wasser benötigt, sogar zur Mittagszeit. Tatsächlich wird das Gießen bei starker Sonneneinstrahlung sogar einen erfrischenden Kühleffekt für den Rasen haben.

Rasen mähen im Sommer

Das Mähen des Rasens im Sommer erfordert besondere Aufmerksamkeit. Es ist eine gute Praxis, das Gras höher zu lassen, mindestens 4 bis 5 cm. Der Grund dafür ist zweifach:

Erstens stimuliert längeres Gras das Wurzelwachstum, da jede zusätzliche Zentimeter Blatthöhe bis zu fünf Zentimetern mehr Wurzellänge führt. Und zweitens bildet höheres Gras Schatten für den Vegetationspunkt, schützt die Grasnarbe vor dem Verbrennen durch die Sonne und hält sie kühl. Das bedeutet, dass die Graspflanze nicht ständig Wasser aus dem Boden hochpumpen muss, um sich abzukühlen, was wiederum das Austrocknen des Bodens verhindert.

Bei hohen Temperaturen (zb bei 30 Grad und Hochdruckwetterlage) sollte man den Rasenmähroboter höher stellen oder sogar auszuschalten. Wenn nötig, wechsle auf einen Handmäher.

Grauschleier auf dem Rasen kann ein klares Indiz dafür sein, dass die Messer des Rasenmähers stumpf sind und schärfende Aufmerksamkeit benötigen. Statt das Gras sauber zu schneiden, reißen unscharfe Messer das Gras ab und erzeugen eine rauere Oberfläche. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass durch diese unsaubere Schnittfläche Pilzkrankheiten eindringen können. Diese Krankheiten finden in einem feucht-warmen Klima, das im Sommer häufig vorkommt, ideale Bedingungen. Ein sauberer, scharfer Schnitt hingegen hilft, diese Risiken zu minimieren und fördert eine gesunde Rasenfläche.

Düngen im Sommer

Die Düngung Deines Rasens spielt eine wichtige Rolle bei der Erhaltung seiner Gesundheit und Schönheit, besonders im Sommer. Unsere Empfehlung lautet, Deinen Rasen jährlich 3-4 Mal zu düngen, wobei wir für optimale Ergebnisse Schwab Rollrasendünger und Schwab Bodenstarter vorschlagen.

Der Sommer ist eine dieser Düngungszeiten, doch es ist essentiell, dass Du nach dem Auftragen des Düngers diesen auch gut einwässerst. Dieser Schritt ist entscheidend, um die Nährstoffe in den Boden zu leiten und deren Aufnahme durch das Gras zu ermöglichen.

Jedoch ist zu beachten, dass intensive Hitze den Rasen im Sommer stressen und seine Fähigkeit zur Nährstoffaufnahme einschränken kann. In solchen Situationen könnte das Düngen kontraproduktiv sein. Deshalb ist es ratsam, den Zustand des Grases zu beobachten und gegebenenfalls mit der Düngung zu warten, bis das Gras wieder in einem entspannteren Zustand ist und die Nährstoffe besser aufnehmen kann.

Weitere Themen zur Rasenpflege im Sommer

Hutpilze im Sommer – Was kann man tun?

Hutpilze sind eine häufige Erscheinung auf Rasenflächen, besonders in den feuchten und warmen Sommermonaten. Wie wir in unserem Artikel über Hutpilze im Rasen geschrieben haben, sind die Sporen dieser Pilze im Boden allgegenwärtig und nutzen günstige Bedingungen, wie sie durch häufige Bewässerung und warme Temperaturen im Sommer geboten werden, um zu wachsen und sich zu vermehren.

Hutpilze sind zwar nicht schädlich für den Rasen selbst, können aber ein unerwünschtes Aussehen verursachen und das Erscheinungsbild Deines Rasens stören. Um das Wachstum von Hutpilzen zu minimieren, sind einige Schritte hilfreich:

1. Bewässere Deinen Rasen mäßig und achte darauf, dass der Boden zwischen den Bewässerungszyklen abtrocknen kann. Dies hilft, das für die Pilzentwicklung notwendige feuchte Umfeld zu reduzieren.
2. Halte Deinen Rasen gut gepflegt. Eine ausreichende Belüftung des Bodens und eine regelmäßige Rasenpflege können dazu beitragen, das Pilzwachstum zu begrenzen.
3. Entferne sichtbare Pilze von Hand. Das verhindert die Ausbreitung der Sporen auf andere Bereiche Deines Rasens.

Bedenke jedoch, dass das vollständige Verhindern des Pilzwachstums fast unmöglich ist, da die Pilzsporen ein natürlicher Bestandteil des Bodens sind. Es ist also völlig normal, ab und zu Pilze in Deinem Rasen zu sehen, besonders nach einem warmen und feuchten Sommer.

Brennglaseffekt – ein Mythos?

Es gibt ein hartnäckiges Gerücht, das vielen Gartenbesitzern Sorgen bereitet – den sogenannten Brennglas-Effekt. Dieser besagt, dass die Bewässerung des Rasens bei intensiver Sonneneinstrahlung zu Verbrennungen auf den Grashalmen führt. Die Theorie lautet, dass Wassertropfen wie winzige Lupen wirken, die Sonnenstrahlen konzentrieren und auf diese Weise die Gräser verbrennen.

Diese Annahme ist jedoch weit von der Realität entfernt. Tatsächlich ist der Brennglas-Effekt ein Mythos und hat keinen wissenschaftlichen Hintergrund. Der Hauptgrund dafür ist, dass Wasser sehr schnell verdunstet und daher keine ausreichende Zeit hat, das Sonnenlicht zu bündeln. Außerdem ist die Form eines Wassertropfens nicht ideal für die Konzentration von Licht – selbst wenn wir davon ausgehen würden, dass ein Wassertropfen die perfekte Form einer Halbkugellinse hat, wäre der Brennpunkt hinter dem Grashalm, was bedeutet, dass die Bündelung der Sonnenstrahlen zu schwach ist, um Schaden zu verursachen.

Der Ursprung dieser Theorie liegt vermutlich in einer alten Empfehlung, nicht in der Mittagshitze zu gießen, um übermäßige Verdunstung und somit Wasserverbrauch zu vermeiden. Mit der Zeit hat sich diese praktische Ratschlag zu dem fälschlicherweise angenommenen Brennglas-Effekt entwickelt.

Daher gilt: Wenn Dein Rasen im Sommer durstig ist, zögere nicht, ihn zu gießen, unabhängig von der Tageszeit. Dein Rasen wird es Dir mit einem frischen, grünen Aussehen danken, auch in der heißen Sommerzeit.

Kann Rasen im Sommer nachgesät werden?

Ja, Rasen kann auch im Sommer nachgesät werden. Allerdings ist diese heißen Jahreszeit mit besonderen Herausforderungen verbunden. Die starke Sonneneinstrahlung kann offenen Boden und frisch gesäte Rasenflächen schnell austrocknen. Dies erfordert eine intensive Bewässerung, um eine ausreichende Feuchtigkeit für das Keimen der Rasensamen zu gewährleisten.

Zudem ist die Gefahr groß, dass der hohe Wasserbedarf während einer Hitzewelle oder Trockenperiode nicht ausreichend gedeckt werden kann. Darum ist es in der Regel günstiger, das Nachsäen auf eine Zeit vor oder nach der intensiven Hitzeperiode zu legen, wenn die Bedingungen für das Keimen der Samen optimaler sind.

Aber wenn Du keine andere Wahl hast und im Sommer nachsäen musst, dann stelle sicher, dass Du den neu gesäten Rasen kontinuierlich und ausreichend bewässerst, um eine erfolgreiche Keimung zu unterstützen.

Soll man im Sommer vertikutieren?

Wie wir bereits in einem früheren Blogpost erörtert haben, ist das Vertikutieren in den meisten Fällen eher eine Belastung für den Rasen als eine Hilfe. Das Vertikutieren im Sommer ist besonders problematisch, da es die Rasensode öffnet und Triebe sowie Wurzeln verletzt. Bei intensiver Sonneneinstrahlung können diese Verletzungen dazu führen, dass die Sode austrocknet und die oberflächigen Wurzeln verbrennen. Dies kann zu erheblichen Schäden auf der gesamten Rasenfläche führen.

Falls in einem harten Fall eine Vertikutierung unvermeidlich ist (zB bei starker Vermoosung), sollte diese keinesfalls während einer Hitzeperiode und vorzugsweise nicht im Sommer durchgeführt werden. Es ist ratsam, diese Arbeit einem Experten zu überlassen, der den optimalen Zeitpunkt zur Durchführung dieser Maßnahme bestimmen kann, um den Schaden für den Rasen so gering wie möglich zu halten.

Schlussfolgerung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sommerpflege Deines Rasens eine Herausforderung sein kann, besonders wenn die Temperaturen steigen. Allerdings musst Du Dich nicht einschüchtern lassen. Mit den richtigen Kenntnissen und einer sorgfältigen Vorgehensweise kann Dein Rasen auch in der heißesten Jahreszeit gedeihen. Denke daran, dass Wasser Dein bester Verbündeter ist: Eine gründliche, aber nicht übermäßige Bewässerung ist der Schlüssel zu einem gesunden Rasen. Vergiss außerdem nicht das richtige Mähen und Düngen, um Deinen Rasen in Topform zu halten.

Und denk immer daran, Mythen wie den sogenannten Brennglaseffekt zu hinterfragen. Vertraue stattdessen auf fundierte Kenntnisse und Expertenmeinungen. Solltest Du Dir unsicher sein oder Hilfe benötigen, zögere nicht, einen Profi um Rat zu fragen.

Wir hoffen, dass dieser Leitfaden Dir dabei hilft, Deinen Rasen während der Sommermonate zu pflegen und zu schützen. Denn mit der richtigen Pflege kann Dein Rasen das ganze Jahr über ein Ort zum Entspannen und Genießen sein.