Kann man Rollrasen im Sommer verlegen? Ja!

Rollrasen im Sommer verlegen – auf die richtige Planung, Verlegung und Pflege kommt es wegen der Hitze an.

Im Sommer kann die Verlegung von Rollrasen eine besondere Herausforderung darstellen. Hohe Temperaturen und starke Sonneneinstrahlung können dem frisch verlegten Grün zu schaffen machen. Dennoch ist es durchaus möglich, Rollrasen auch in der heißen Jahreszeit erfolgreich zu verlegen. In diesem Artikel gehen wir auf die speziellen Bedingungen ein, die der Sommer mit sich bringt, und geben Dir Ratschläge, wie Du sie meistern kannst.

Wir bauen dabei auf unserem vorherigen Blogpost auf, in dem wir den gesamten Prozess des Verlegens von Rollrasen detailliert beschrieben haben.

Hitze und Rollrasen: Eine heikle Beziehung

Die Hitze im Sommer stellt eine besondere Herausforderung für Rollrasen dar. Die spezielle Eigenschaft von aufgerolltem Rasen, sich stark zu erhitzen und schnell mit dem Kompostierungsprozess zu beginnen, kann erhebliche Probleme verursachen.

Daher ist es entscheidend, die Zeit, die der Rasen aufgerollt bleibt, so kurz wie möglich zu halten.

Die Ursache hierfür ist die unzureichende Belüftung innerhalb der Soden, welche die Abführung der entstehenden Hitze behindert.

Zusätzlich zu der selbst erzeugten Wärme wirkt auf die unteren Lagen der gestapelten Rollrasenpalette das Gewicht der oberen Lagen. Dieser Druck führt zu weiterer Hitzeentwicklung, was den Zustand der unteren Lagen stark beeinträchtigen kann.

Zudem erfolgt der Transport des Rollrasens häufig auf offenen Fahrzeugen und Anhängern. Die Kombination aus warmer Umgebungsluft und Fahrtwind kann den Rasen schnell austrocknen und so zu weiteren Schäden führen.

Rasenschälung bei Hitze: Wie wird Rollrasen im Sommer geerntet?

Im Hochsommer nehmen Rasenhersteller wie die Walter Schwab GmbH spezielle Anpassungen an ihren Schälprozessen vor, um die Auswirkungen der Hitze zu minimieren. Bei hohen Temperaturen findet die Schälung in den kühleren frühen Morgenstunden statt. Dies hat den Vorteil, dass der Rasen noch von der Kühle der Nacht profitiert und nicht bereits beim Schälen durch die Hitze des Tages belastet wird.

Durch die frühzeitige Schälung kann der Rasen sofort verladen und auf den Weg zu den Gartenbesitzern gebracht werden. Dadurch wird die Zeit, die der aufgerollte Rasen der Hitze ausgesetzt ist, erheblich reduziert.

Diese Methode hilft nicht nur, die Temperaturbelastung des Rasens zu reduzieren, sondern gibt auch dem Gartenbesitzer die Möglichkeit, die Verlegung vor der größten Hitze des Tages abzuschließen. So wird das Risiko minimiert, dass der Rasen durch die extremen Bedingungen im Hochsommer geschädigt wird.

Vorbereitung und Verlegung: Das Timing ist entscheidend

Die Hitze des Sommers macht die sorgfältige Planung der Rollrasenverlegung noch wichtiger. In erster Linie bedeutet das, die Bodenvorbereitung vor der Bestellung des Rollrasens abzuschließen. Hierdurch wird sichergestellt, dass der Rasen sofort nach der Lieferung verlegt werden kann, was in der Hitze des Sommers unerlässlich ist.

Es ist ratsam, nur so viel Rasen zu bestellen, wie an einem Tag verlegt werden kann. Bei der Planung sollte man davon ausgehen, dass pro 50m2 etwa 2-3 Stunden Arbeit pro Person benötigt werden. Es ist daher wichtig, die Bestellmenge sorgfältig zu planen und sich nicht zu übernehmen.

Ankunft des Rollrasens: Was ist zu tun?

Zunächst einmal, entferne sofort die Wickelfolie. Die Folie verhindert, dass Wärme entweichen kann und erhöht dadurch die Temperatur im Inneren der Rolle. Indem Du die Folie schnell entfernst, kannst Du dazu beitragen, die Temperatur zu senken und den Rasen frisch zu halten.

Stelle die Rasenpalette sofort in den Schatten. Die direkte Sonneneinstrahlung kann den Rasen zusätzlich aufheizen und zum Austrocknen führen. Eine schattige Lagerung hilft, die Temperatur zu regulieren und das Risiko eines Hitzeschadens zu verringern.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Reduzierung des Gewichts der Paletten, die zuletzt verlegt werden. Indem Du Schichten von der Palette nimmst, kannst Du den Druck auf die unteren Rasenlagen verringern. Das hilft, die Wärmeentwicklung zu minimieren und die Qualität des Rasens zu erhalten.

Auch schon während des Verlegens sollte der bereits verlegte Rasen sofort bewässert werden, sogar bevor die gesamte Fläche bedeckt ist. Wie wir in unserem Beitrag über das Verlegen von Rollrasen geschrieben haben, ist eine Bodendurchfeuchtung von 5cm für die nächsten 2-3 Wochen umbedingt einzuhalten. Dies entspricht in etwa 10-15l pro m2. Um für diese Wassermenge ein Gefühl zu bekommen, kann der Schwab Regenmesser verwendet werden.

Rollrasenpflege im Sommer nach dem Verlegen

Die Bewässerung spielt in den ersten 2-3 Wochen, besonders während Hitzeperioden, eine entscheidende Rolle. Der Rollrasen benötigt ausreichend Wasser, um gut anwachsen zu können. Besonders die Ränder und die Bereiche nahe an Terrassen, die sich durch die Sonneneinstrahlung stark aufheizen können, benötigen besondere Aufmerksamkeit. Sie können den angrenzenden Rasen durch die zusätzliche Hitze „verbrennen“. Kontrolliere daher die Bodenfeuchtigkeit regelmäßig und passe das Bewässerungsintervall entsprechend an.

Wir haben einen Beitrag zur optimalen Bewässerung von Rasenflächen im Sommer erstellt, der die wichtigsten Fragen beantwortet.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Rasenpflege im Sommer ist das Mähen. Nach 5 – 7 Tagen sollte der Rasen das erste Mal gemäht werden. Hierbei ist Vorsicht geboten: Mähe nicht zu tief, da der Rasen sonst von der Sonneneinstrahlung verbrennen könnte. Eine Schnitthöhe zwischen 4-5 cm ist ideal. Lasse den Rasen nicht zu hoch werden. Wenn das Gras eine Höhe von 8 cm erreicht, bekommt der Vegetationspunkt auf der Sode kaum Licht mehr und die jungen Grastriebe sterben ab. Zudem kann der Rasen sich durch Verwurzelung heben, was unbedingt vermieden werden sollte.

Photo by Walter Schwab