Wer Rasen neu anlegen oder regenerieren möchte, stößt schnell auf den Begriff RSM – kurz für Regel-Saatgut-Mischungen. Dieses System sorgt in Deutschland seit vielen Jahren dafür, dass Rasensaatgut höchsten Qualitätsstandards entspricht. Hier erfährst du, was dahinter steckt, wie RSM-Mischungen aufgebaut sind und welche Vorteile sie bieten.
Was bedeutet RSM?
RSM steht für Regel-Saatgut-Mischungen. Herausgeber ist die Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e. V. (FLL).
Das Regelwerk erscheint jährlich und legt fest:
- Mindestanforderungen an die enthaltenen Grasarten und -sorten
- Empfohlene Mischungsanteile in Prozent
- Eignungsnoten aus offiziellen Prüfungen
- Spielräume, damit Hersteller flexibel auf die Sortenverfügbarkeit reagieren können
RSM-Vorgaben sind in vielen DIN-Normen verankert und dienen als Planungsgrundlage für Kommunen, Landschaftsgärtner und Privatkunden.
Warum RSM-Mischungen wichtig sind
- Qualitätssicherung – nur geprüfte Sorten mit dokumentierter Herkunft
- Hohe Keimfähigkeit – in Labor- und Feldtests nachgewiesen
- Anpassung an den Einsatzzweck – von Zierrasen über Sportflächen bis hin zu Regenerationsmischungen
- Transparenz – klare Deklaration der Inhaltsarten und Sortenanteile
Wie werden die Sorten geprüft?
Bevor eine Grassorte in einer RSM-Mischung eingesetzt werden darf, muss sie eine Raseneignungsprüfung bestehen.
Das Bundessortenamt testet über mindestens drei Jahre an mehreren Standorten u. a.:
- Narbendichte & Narbenfarbe
- Schnittverträglichkeit & Wuchsverhalten
- Trockenheits- und Krankheitsresistenz
- Strapazierfähigkeit & Winteraspekt
Nur Sorten mit ausreichend hohen Eignungsnoten werden zugelassen.
Aufbau von RSM-Mischungen
Jede RSM-Mischung ist für einen bestimmten Zweck optimiert. Beispiele:
- RSM 2 – Gebrauchsrasen
Für Hausgärten, Spielplätze, öffentliche Grünflächen.
Varianten z. B. für Standardflächen, Trockenlagen oder Kräuterrasen. - RSM 3 – Sportrasen
Für Sportplätze und stark belastete Flächen.
Neuanlage (RSM 3.1): Mischung aus langlebigen Arten wie Poa pratensis und Lolium perenne.
Regeneration (RSM 3.2): Hoher Anteil Lolium perenne (bis zu 85 %) für schnelle Keimung. - RSM 4 – Golfrasen
Für Greens, Abschläge, Fairways – sehr feine, niedrig wachsende Arten wie Agrostis.
Beispiel: RSM 3.2 Regeneration (Sportrasen)
- 60 % Lolium perenne (Mindesteignung 8)
- 25 % Lolium perenne (Mindesteignung 7)
- 15 % Poa pratensis (Mindesteignung 6)
Ziel: schnelle Wiederherstellung nach Belastung, Lücken schließen und Spielfläche zügig nutzbar machen.
Wann RSM-Mischungen wählen?
- Wenn langfristige Rasenqualität wichtig ist
- Bei Projekten mit Ausschreibungsanforderungen oder kommunalen Standards
- Wenn man sicherstellen will, dass die Mischung für den Standort und Einsatzzweck geprüft wurde
Fazit
RSM-Mischungen sind der Goldstandard für Rasensaatgut in Deutschland. Sie garantieren geprüfte Qualität, klare Deklaration und Eignung für den gewünschten Einsatzzweck. Ob Neuansaat oder Regeneration – wer auf RSM setzt, bekommt Planungssicherheit und verlässliche Ergebnisse.