Regenerations-Saatgut: Rasen schnell erneuern

Ein gesunder, dichter Rasen leidet im Laufe der Zeit unter Belastung, Witterung und Pflegefehlern. Die Folge sind kahle Stellen, ausgedünnte Bereiche oder eine schwache Grasnarbe. In solchen Fällen ist nicht immer eine komplette Neuansaat nötig – Regenerationsmischungen sind die schnelle und effektive Lösung, um den Rasen wieder in Bestform zu bringen.

Was sind Regenerationsmischungen?

Regenerationsmischungen sind speziell entwickelte Rasensaatgut-Mischungen, die bestehende Rasenflächen schnell und effektiv verdichten. Sie setzen auf schnellkeimende, robuste Gräser, die innerhalb weniger Tage auflaufen und Lücken schließen.
Der große Unterschied zur Neuansaat: Hier geht es nicht darum, eine Fläche komplett neu anzulegen, sondern gezielt zu reparieren und zu verdichten.

Typische Einsatzbereiche:

  • Lücken nach Sommerhitze oder Trockenperioden
  • Ausdünnung durch starke Belastung (z. B. Kinder, Sport)
  • Sanierung nach Moos- oder Unkrautentfernung
  • Schadstellen nach Pilzkrankheiten
  • Typische Stellen unter Hecken und Bäumen, die zu viel Schatten spenden und dem Boden Nährstoffe entziehen.
Bäume und Hecken nehmen dem Rasen nicht nur Sonnenlicht, sondern entziehen dem Rasen auch Nährstoffe.
Bäume und Hecken nehmen dem Rasen nicht nur Sonnenlicht, sondern entziehen dem Rasen auch Nährstoffe.

Merkmale einer hochwertigen Regenerationsmischung

Eine gute Regenerationsmischung sollte folgende Eigenschaften haben:

  • Schnelle Keimung – erste Grashalme oft nach 5–7 Tagen sichtbar
  • Hohe Trittfestigkeit – Fläche bald wieder nutzbar
  • Optische Anpassung – neue Pflanzen fügen sich farblich und strukturell in den Bestand ein
  • Hohe Qualität – RSM-zertifiziert, frei von Unkrautsamen, hohe Keimrate

Typische Inhaltsbestandteile von Regenerationsmischungen

Regenerationsmischungen setzen in erster Linie auf schnell keimende, robuste Gräser. Um sie optimal an Standort und Nutzung anzupassen, werden oft gezielt weitere Arten beigemischt:

  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
    Hauptbestandteil der meisten Regenerationsmischungen. Keimt in 5–7 Tagen, ist trittfest und regenerationsstark – sorgt für schnellen Lückenschluss.
  • Wiesenrispe (Poa pratensis)
    Bildet unterirdische Ausläufer (Rhizome), die Lücken selbstständig schließen. Ideal, um die Narbe langfristig stabil und dicht zu halten. Keimung dauert etwas länger (14–21 Tage), dafür hohe Dauerhaftigkeit.
  • Lägerrispe (Poa supina)
    Spezialist für schattige und feuchte Standorte. Sehr trittfest, wächst auch bei geringen Lichtverhältnissen und hält die Fläche dauerhaft grün.
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
    Feinblättriges Gras mit dichter Narbe, pflegeleicht und schnittverträglich. Eignet sich gut, wenn der Rasen optisch besonders ebenmäßig wirken soll.

Praxis-Tipp: Die Mischung sollte immer auf die individuellen Standortbedingungen angepasst sein – ein schattiger Spielrasen benötigt andere Anteile als eine sonnige Liegewiese.

Pflege für nachhaltigen Erfolg

Damit die neuen Gräser bleiben:

  • Düngung: Direkt nach Keimung mit phosphorbetontem Startdünger beginnen, später ausgewogener NPK-Dünger
  • Schnitt: Erster Schnitt bei ca. 8–10 cm, danach regelmäßig mähen (nicht zu tief)
  • Nährstoffversorgung: Mindestens drei Düngergaben pro Jahr halten die Mischung vital
  • Wiederholung: Nachsaat alle 1–2 Jahre zur Bestandserhaltung

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