Neuansaat oder Nachsaat – wann welche Mischung?
Ein dichter, gesunder Rasen ist kein Zufall – er ist das Ergebnis der richtigen Saatgutmischung und einer angepassten Pflege. Doch nicht immer ist eine komplette Neuansaat notwendig. Oft reicht eine gezielte Nachsaat, um Lücken zu schließen und die Narbe zu verdichten.
In diesem Beitrag erfährst du, wann welche Maßnahme sinnvoll ist, wie Regenerationsmischungen funktionieren und warum die Pflege über den langfristigen Erfolg entscheidet.
Wann zur Neuansaat greifen?
Eine Neuansaat empfiehlt sich, wenn:
- mehr als 50 % der Fläche aus Unkraut, Moos oder kahlen Stellen besteht
- die Grasnarbe stark verfilzt oder uneben ist
- nach Bauarbeiten oder Neugestaltung komplett neue Flächen entstehen
Ziel: Von Grund auf eine gleichmäßige, robuste Grasnarbe etablieren.
Saatgutmischung:
Für Neuansaaten werden langlebige Mischungen mit einer Basis aus Wiesenrispe (Poa pratensis) und Schwingelarten (Festuca spp.) eingesetzt. Schnell keimende Sorten wie Deutsches Weidelgras (Lolium perenne) sorgen für einen raschen Start, während die langlebigen Arten auf Dauer die Narbe stabilisieren.
Wann reicht eine Nachsaat?
Eine Nachsaat ist die richtige Wahl, wenn:
- einzelne Stellen oder Teilbereiche Lücken aufweisen, zb. nach Beseitigung von Unkraut oder Schädlingsbefall
- der Rasen durch Hitze, Trockenheit oder Belastung ausgedünnt ist
- die Fläche optisch wieder aufgefrischt werden soll
Ziel: Die bestehende Narbe verdichten, ohne die gesamte Fläche neu anzulegen.
Saatgutmischung:
Hier kommen Regenerationsmischungen zum Einsatz. Sie bestehen vor allem aus schnell keimenden Sorten, meist Lolium perenne, die innerhalb weniger Tage auflaufen und Lücken schließen.
Diese Sorten liefern schnelle Ergebnisse, sind aber auf konsequente Pflege angewiesen – bei Nährstoffmangel oder Vernachlässigung können sie innerhalb weniger Jahre zurückgehen.
Regenerationsmischungen im Überblick
Regenerationsmischungen sind darauf ausgelegt, den Bestand schnell wiederherzustellen:
- Schnell keimend – meist innerhalb von 5–7 Tagen
- Trittfest – schon nach kurzer Zeit nutzbar
- Optisch passend – harmonieren mit dem vorhandenen Rasen
Wichtig:
Regenerationsmischungen enthalten oft kurzlebigere Sorten. Ohne gute Pflege (v. a. Nährstoffversorgung) werden sie von langlebigen Arten verdrängt oder verkümmern. Eine gezielte Düngung nach der Keimung ist Pflicht.
Die Rolle der Pflege
Egal ob Neuansaat oder Nachsaat – ohne richtige Pflege bleibt der Erfolg aus:
- Nährstoffversorgung: Bodenanalyse, Rasendünger und regelmäßige Nachdüngung sichern die Vitalität.
- Bewässerung: Gleichmäßig feucht halten, besonders in den ersten Wochen.
- Schnitt: Regelmäßig mähen, aber nicht zu tief – fördert die Bestockung und Wurzelbildung.
- Belastung: In der Anwuchsphase möglichst nicht betreten, um die jungen Triebe zu schützen.