Der Mittlere Wegerich im Rasen: Von der Identifikation bis zur effizienten Bekämpfung. Unterscheide ihn von Breit- und Spitzwegerich und erhalte einen gepflegten Rasen.
Beim Betrachten des Rasens kann der Mittlere Wegerich oft unbemerkt bleiben. Wir haben bereits den Breitwegerich und Spitzwegerich behandelt. Doch wie unterscheidet sich der Mittlere Wegerich von diesen? Und vor allem, wie kann man seine Ausbreitung kontrollieren? Wir bieten eine klare Übersicht über Erkennungsmerkmale und gezielte Bekämpfungsmethoden.
Mittleren Wegerich im Rasen erkennen
Der Mittlere Wegerich (Plantago media) ist eine von mehreren Wegerich-Arten, die in heimischen Rasenflächen vorkommen können. Er stellt eigene, distinktive Merkmale auf, durch die er sich von anderen Arten wie dem Breit- und Spitzwegerich unterscheidet. Hier sind die Haupterkennungsmerkmale:
Wachstum: Mit einer Höhe von 15 bis 50 cm wächst der Mittlere Wegerich höher als der Breitwegerich.
Laubblätter: Diese bilden am Boden eine grundständige Rosette, sind weißlich behaart und können bis zu 18 cm lang werden. Die Blätter sind elliptisch bis breit eiförmig, mit einer Blattspitze, die keilartig spitz zuläuft und an der Spitze leicht abgerundet ist. Im Gegensatz dazu ist der Blattrand meistens ganzrandig, kann aber auch selten unregelmäßig buchtig sein.
Blüten und Blütezeit: Der Mittlere Wegerich zeichnet sich durch kleine, unauffällige, aber wohlriechende Blüten aus, die von Mai bis September erscheinen. Diese sitzen auf blattlosen Stielen, die 2 bis 5-mal so lang sind wie die Blütenähre. Besonders auffällig an der Blütenähre sind die langen, rötlichvioletten Staubfäden, die Insekten anziehen.
Verbreitung: Dieser Wegerich favorisiert trockene, kalkhaltige Böden. Er ist häufig in Halbtrockenrasen, Sportplätzen, Magerwiesen oder entlang von Wegrändern zu finden. Während er im Norden Deutschlands seltener ist, ist er im Süden und bis in die Alpen hinein verbreiteter.
Auswirkungen des Mittleren Wegerichs auf Rasenflächen
Der Mittlere Wegerich ist nicht nur eine der vielen Pflanzenarten, die in Rasenflächen vorkommen können, sondern hat auch spezifische Auswirkungen, die für Gartenbesitzer von Interesse sind:
Verdrängung von Rasengräsern: Wie viele andere Unkräuter kann der Mittlere Wegerich in Rasenflächen konkurrieren und gewünschte Rasengräser verdrängen. Seine Fähigkeit, in verdichteten Böden zu wachsen, gibt ihm hier einen Vorteil, besonders wenn der Rasen nicht gut gepflegt wird.
Bodenverdichtung: Der Mittlere Wegerich bevorzugt verdichtete Böden. Das Vorkommen dieser Pflanze kann daher ein Indikator für verdichtete Rasenbereiche sein, die einer Belüftung oder Auflockerung bedürfen.
Veränderte Optik und Textur: Das Erscheinungsbild des Mittleren Wegerichs unterscheidet sich deutlich von dem typischer Rasengräser. Dies kann zu einem fleckigen, ungleichmäßigen Rasenbild führen, das für manche als unerwünscht empfunden wird.
Ausbreitung: Durch seine Fähigkeit zur Wurzelsprossenbildung und die Bestäubung durch Insekten und Wind kann sich der Mittlere Wegerich rasch ausbreiten, wenn er nicht kontrolliert wird.
Beeinflussung des Ökosystems: Auf der positiven Seite lockt der Mittlere Wegerich durch seine Blüten diverse Insekten an, darunter Honigbienen, Schwebfliegen und Käfer. Dies kann zur biologischen Vielfalt des Gartens beitragen.
Resilienz: Der Mittlere Wegerich kann in Rasenflächen hartnäckig sein. Wenn er einmal fest etabliert ist, kann es schwieriger sein, ihn zu entfernen oder zu kontrollieren, insbesondere wenn präventive Maßnahmen nicht ergriffen wurden.
Insgesamt hat der Mittlere Wegerich sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf Rasenflächen. Es liegt am Gartenbesitzer zu entscheiden, ob er als wünschenswert oder als Unkraut betrachtet wird.
Maßnahmen gegen den Mittleren Wegerich im Rasen
Manuelles Entfernen: Einer der effektivsten Ansätze zur Bekämpfung des Mittleren Wegerichs ist das manuelle Entfernen. Benutze hierfür eine Grabegabel oder einen speziellen Unkrautstecher. Ziel ist es, die Pflanze mitsamt ihren Wurzeln aus dem Boden zu ziehen, um ein erneutes Austreiben zu verhindern. Bei regelmäßiger Anwendung kann diese Methode dabei helfen, den Wegerich-Befall auf Rasenflächen deutlich zu reduzieren.
Richtiges Mähen: Ein häufiger Fehler in der Rasenpflege ist das zu kurze Mähen. Der Rasen sollte eine Höhe von mindestens 4-5 cm beibehalten. Dies beschattet den Boden und hindert den Mittleren Wegerich sowie andere Unkräuter daran, genügend Licht für ihr Wachstum zu erhalten.
Präventive Bodenpflege: Bodenverdichtungen begünstigen das Wachstum von Mittlerem Wegerich. Daher ist es wichtig, verdichtete Stellen im Garten oder Rasen zu vermeiden. Dies verbessert die Bodenstruktur und verringert die Wahrscheinlichkeit eines Wegerich-Befalls.
Des Weiteren ist eine gute Rasenpflege wichtig. Bei einem dichten Rasen, bedingt durch eine gute Pflege, hat der Mittlere Wegerich wenig Chancen.
Chemische Bekämpfung: Es gibt spezielle Unkrautvernichtungsmittel, die gezielt gegen zweikeimblättrige Pflanzen wie den Mittleren Wegerich wirken, ohne den Rasen zu schädigen. Lies immer die Anweisungen auf dem Etikett sorgfältig durch und wende das Mittel gemäß den Empfehlungen an. Beachte dabei Umweltaspekte und handle verantwortungsbewusst.
Nutzung von Unkrautvlies: Beim Neuanlegen von Rasen- oder Gartenbereichen kann ein Unkrautvlies hilfreich sein. Dieses spezielle Vlies unterdrückt das Wachstum von Unkraut, indem es ihm das benötigte Licht entzieht, lässt jedoch Wasser durch. So wird das Keimen von Wegerich-Samen effektiv verhindert.
Gießgewohnheiten ändern: Wie und wann du deinen Rasen gießt, kann einen großen Unterschied im Kampf gegen den Mittleren Wegerich machen. Wir in unserem Beitrag zum richtigen Gießen im Sommer beschrieben haben, ist es besser, seltener, aber dafür gründlicher zu gießen. Dies fördert tiefere Wurzelsysteme bei Rasengräsern, während der Wegerich, der flacher wurzelt, weniger Wasser erhält.
Rasen nachsäen: Freie Stellen im Rasen oder kahle Stellen bieten dem Wegerich ideale Bedingungen, sich auszubreiten. Daher ist es ratsam, den Rasen regelmäßig nachzusäen, um solche Lücken zu schließen. Ein dichter, gesunder Rasen bietet weniger Möglichkeiten für Unkräuter wie den Mittleren Wegerich.
Häufig gestellte Fragen zum Mittleren Wegerich im Rasen
Was unterscheidet den Mittleren Wegerich von anderen Wegerich-Arten?
Der Mittlere Wegerich hat im Vergleich zu anderen Wegerich-Arten eine zentrale Rosette aus ovalen bis lanzettlichen Blättern und einen aufrechten Blütenstängel mit einer zylindrischen Blütenähre. Andere Arten, wie der Breitwegerich, haben breitere Blätter und eine andere Blütenform.
Woran erkenne ich den Mittleren Wegerich in meinem Rasen?
Der Mittlere Wegerich zeigt ovale bis lanzettliche Blätter, die in einer Rosette angeordnet sind, sowie charakteristische aufrechte Blütenstängel mit zylindrischen Blütenähren.
Warum wächst der Mittlere Wegerich besonders in Rasenflächen?
Er bevorzugt gestörte, verdichtete Böden, die häufig in Rasenflächen vorkommen. Außerdem kann er dem häufigen Mähen standhalten, das Rasenflächen typisch ist.
Welche Bodenverhältnisse begünstigen den Mittleren Wegerich?
Verdichtete, lehmige bis tonige Böden mit guter Wasserhaltekapazität sind ideal für den Mittleren Wegerich.
Mit welchen Rasen-Unkräutern kann der Mittlere Wegerich verwechselt werden?
Er kann mit anderen Wegerich-Arten, insbesondere dem Breitwegerich, verwechselt werden.
Wie entferne ich den Mittleren Wegerich effektiv aus meinem Rasen?
Manuelle Entfernung durch Ausstechen mit einem Unkrautstecher ist effektiv. Bei größeren Flächen können selektive Herbizide oder biologische Kontrollmethoden in Betracht gezogen werden.
Welche umweltfreundlichen Bekämpfungsmethoden gegen den Mittleren Wegerich gibt es?
Manuelles Entfernen, Mulchen, und die Verwendung von konkurrierenden Bodendeckern sind umweltfreundliche Methoden.
Kann ich durch Mähen die Mittlere Wegerich-Ausbreitung kontrollieren?
Ja, regelmäßiges Mähen kann die Ausbreitung eindämmen, da es die Samenproduktion und -verbreitung einschränkt. Allerdings ist der Mittlere Wegerich recht widerstandsfähig gegen Mähen, so dass weitere Maßnahmen notwendig sein könnten.
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