Dein Ratgeber zur Bekämpfung der kleinen Braunelle im Rasen und zur Erhaltung eines gepflegten Grüns.
In diesem Jahr hat die Loki Schmidt Stiftung die kleine Braunelle (Prunella Vulgaris) zur Blume des Jahres 2023 gekürt. Dies ist eine Aktion, um auf den stetigen Rückgang zahlreicher Pflanzen- und Tierarten hinzuweisen. Die kleine Braunelle sowie andere Wildblumen sind eine bedeutende Nahrungsquelle für eine Vielzahl von Insektenarten. Insbesondere Hummeln, aber auch Honigbienen, Wildbienen und weitere Hautflügler nutzen den Pollen der Jahresblume zur Aufzucht ihrer Larven. Darüber hinaus trinken mindestens 18 verschiedene Schmetterlingsarten Nektar aus den blauvioletten Blüten der kleinen Braunelle.
Dank ihrer langen Blütezeit, die von Juni bis Oktober andauert, stellt die kleine Braunelle eine kontinuierliche Nahrungsquelle für diese Insekten dar. Zudem dienen die Blätter der kleinen Braunelle Raupen von Magerrasen-Perlmuttfaltern und Braunellen-Zwergminiermotten als Nahrung.
Obwohl die kleine Braunelle aus ökologischer Sicht wertvoll ist, gilt sie in einem gepflegten Rasen oft als unerwünschtes Unkraut. Wenn das Ziel ein makellos gepflegter Rasen und nicht eine naturnahe Wiese ist, muss man sich mit der Bekämpfung der kleinen Braunelle als Rasenunkraut auseinandersetzen. In diesem Blogpost wollen wir uns daher mit diesem Aspekt der kleinen Braunelle befassen.
Erkennen der kleinen Braunelle
Die Kleine Braunelle ist eine wintergrüne, krautige Pflanze, die kriechende Ausläufer bildet und dadurch leicht dichte Bestände entwickeln kann. Sie ist an ihren gegenständig angeordneten Laubblättern und dem vierkantigen Stängel erkennbar, der zwischen 5 und 60 Zentimeter lang sein kann. Die Blätter sind schmal-länglich bis eiförmig und können eine Länge von 1,5 bis 6 Zentimeter erreichen.
Auffällig ist der Blütenstand der Kleinen Braunelle. Er sitzt meist direkt über dem obersten Laubblattpaar und bildet eine zylindrische Ähre, die viele Blüten in dicht gedrängten Scheinquirlen trägt. Die Blüten sind blauviolett bis purpurfarben und besitzen eine auffällige Form. Die Kronoberlippe ist fast kreisförmig und gewölbt, während die Kronunterlippe drei Lappen aufweist, von denen der mittlere fast herzförmig ist.
Ursachen für das Auftreten der kleinen Braunelle im Rasen
Die Kleine Braunelle kann sich effektiv auf Rasenflächen ausbreiten, da ihre Samen in der Lage sind, den Winter zu überdauern und im folgenden Frühjahr zu keimen. Diese Pflanze ist ein Lichtkeimer, das heißt, sie benötigt ausreichend Licht, um erfolgreich keimen und sich entwickeln zu können. Daher findet die Kleine Braunelle auf schlecht gepflegten Rasenflächen, die oft mehr Licht durchlassen, ideale Bedingungen vor. Auf solchen Flächen kann sie sich ausbreiten und einen dichten Bestand bilden, der das Rasengrün verdrängt. Daher ist eine sorgfältige Rasenpflege entscheidend, um die Ausbreitung der Kleinen Braunelle zu kontrollieren und zu minimieren.
Bekämpfung der kleinen Braunelle im Rasen
- Regelmäßiges Mähen: Durch das Mähen wird die Blütenbildung verhindert, was die Ausbreitung der Pflanze einschränkt.
- Manuelle Entfernung: Die Pflanzen können von Hand aus dem Rasen gezogen werden. Dabei ist es wichtig, auch die Wurzeln vollständig zu entfernen, um ein erneutes Wachstum zu verhindern.
- Lichtentzug: Bei starkem Befall kann der Rasen mit einer undurchsichtigen Folie abgedeckt werden. Durch den Lichtmangel stirbt die Kleine Braunelle ab, während der Rasen sich nach Entfernung der Folie wieder erholen kann.
- Bodenpflege: Eine gute Rasenpflege inklusive ausreichender Bewässerung und Düngung kann das Wachstum des Rasens fördern und damit die Kleine Braunelle unterdrücken.
- Vertikutieren im Frühjahr: Grundsätzlich empfinden wir das Vertikutierung des Rasens als unnötig. Falls die Kleine Braunelle sind bereits stark im Rasen ausgebreitet hat, kann man diesen Schritt wagen. Dabei die Ausläufer der Kleinen Braunelle entfernt. Die übrigen Pflanzenreste und Wurzeln können dann noch manuell entfernt werden.
- Chemische Pflanzenschutzmittel: Es gibt spezielle Herbizide, die gegen Unkräuter wie die Kleine Braunelle wirksam sind. Diese sollten jedoch nur als letztes Mittel eingesetzt werden, da sie auch andere Pflanzen und Tiere im Garten schädigen können. Wir empfehlen den Einsatz von Herbizide grundsätzlich nicht, besonders da es sich bei der Kleinen Braunelle um eine ökologisch-wertvolle Pflanze handelt, die schützenswert ist.
Vorbeugende Maßnahmen für die Braunelle im Rasen
Es gibt verschiedene präventive Maßnahmen, die dabei helfen können, ein Fußfassen der Kleinen Braunelle auf dem Rasen zu verhindern:
- Rasenpflege: Ein gut gepflegter, dichter Rasen bietet wenig Platz für Unkraut. Dazu gehört regelmäßiges Mähen, ausreichende Bewässerung und eine regelmässige Düngung.
- Frühzeitige Entfernung: Wenn sich die Kleine Braunelle auf dem Rasen ansiedelt, sollte man sie so früh wie möglich entfernen. Je früher Du handelst, desto einfacher ist es, die Ausbreitung der Pflanze zu verhindern.
- Richtige Bewässerung: Eine tiefgreifende, seltene Bewässerung fördert das Wachstum von Gräsern mit tieferen Wurzeln und kann helfen, die Kleine Braunelle zu unterdrücken, die eher oberflächliche Wurzeln hat.
1 Gedanke zu „Braunelle im Rasen? So wirst du sie los!“